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Wie sollte man sich auf sein Skitour-Abenteuer vorbereiten?

Wie sollte man sich auf sein Skitour-Abenteuer vorbereiten? Interview mit Mateusz Mroz

Skitour ist eine bewusste Sportart, die immer mehr Berg- und Wintersportliebhaber anlockt. Wenn man die Gipfel im Winter stürmen möchte, sollte man auf die grundlegenden Prinzipien und die Auswahl von entsprechender Skitouren-Ausrüstung achten. Wie man sich auf ein Skitourenabenteuer vorbereiten und wohin man auf seiner ersten Reise gehen sollte, sprechen wir mit einem Gründer von skitourschool.pl und skitourowezakopane.pl, einem Instruktor und Skitourenfahrer, der bereits viele Bergrouten in Polen und im Ausland begangen hat – Mateusz Mroz.

Skitour erfreut sich immer mehr Beliebtheit. Für wen ist dieser Sport?

Prinzipiell kann jeder diesen Sport erlernen - wichtig dafür sind nur ausreichende Skilaufkenntnisse, Abenteuerlust und Streben nach einzigartigem Genusserlebnis in Form von unmittelbarer Naturnähe. Skitourengehen ist eine anstrengende Sportart, die sich von einem Urlaub in einem Resort deutlich unterscheidet. Diese sportliche Aktivität ist anders als alle anderen, sie ist sehr bewusst, sie lässt man seine innere Ruhe finden und mit der Natur sein und die unvergesslichen Einblicke in diese wunderschöne Bergwelt entdecken. Das Wetter kann in den Bergen in wenigen Minuten umschlagen, wodurch jeder Aufstieg bis zur Spitze ein einzigartiges und aufregendes Erlebnis ist.

Skitouringové oblečení a doplňky v S'portofino

Wie sollte man sich auf sein erstes Skitour-Abenteuer vorbereiten?

Das Allerwichtigste ist die bewusste Auswahl von Skitouren-Ausrüstung. Die Unwissenheit führt denn nicht nur dazu, dass man sich selbst verletzen, sondern auch von Anfang an entmutigen lassen kann. Als SkitourSchool.pl organisieren wir verschiedene Schulungen und Camps für Einsteiger, während denen sie von den Skilehrern notwendige Anweisungen und grundlegende Kenntnisse erhalten, z.B. sie lernen die richtige Gehtechnik oder testen gemeinsam die Ausrüstung, was ihnen dann helfen kann, die beste Ausrüstung für sich zu finden. Der Teilnehmer erhält eine große Menge an Fachwissen, das er weiterentwickeln und in der Praxis anwenden kann. Eine gute Ergänzung dazu ist ein Kurs für Hochgebirgstouristen, bei dem die Teilnehmer den Gebrauch von Eispickeln und Steigeisen erlernen sowie ein Freeridekurs, der viele Möglichkeiten eröffnet. Während der Kurse lernen die Teilnehmer, auf unpräparierten Routen zu fahren, was ihnen mehr und mehr Sicherheit und praktische Fähigkeiten verleiht. Wenn man die Grundkenntnisse erwirbt und sich im Laufe der Zeit dieser Leidenschaft völlig frönt, dann sollte man auch einen Lawinenkurs machen, denn so eine Gefahr in den höheren Berglagen vorkommen kann. Zwar kann man Skitourengehen selbst erlernen, aber wenn man Gipfelwanderungen weit von den Schutzhütten unternehmen will, bei denen ein Mangel an technischen Kompetenzen und Lawinenkenntnissen seine Sicherheit und die anderer Bergsteiger beeinträchtigt, empfehle ich umgehend, diese Kurse zu durchlaufen.

Siehe den Bericht von der Skitour

Skitouringové oblečení a doplňky v S'portofino
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Welche Ausrüstung wird für eine Skitour benötigt?

Das hängt vor allem davon ab, wohin man gehen will und über welche Fähigkeiten man verfügt. Vor dem Kauf lohnt es sich, sich eine solche Ausrüstung auszuleihen und sie auszuprobieren, um sicherzustellen, ob diese für uns tatsächlich geeignet ist. Obwohl der Sekundärmarkt sehr entwickelt ist, empfehle ich nicht, gebrauchte Ausrüstung zu kaufen, da so ein hohes Risiko besteht, dass sie einerseits defekt und andererseits (besonders im Falle von Schuhen) an unsere Anatomie nicht richtig angepasst ist. Dies darf nicht missachtet werden, denn dabei stehen Bewegungsfreiheit und Komfort auf dem Spiel. Schlechtsitzende oder falsch angepasste Ausrüstung wird dazu führen, dass selbst wenn wir die Grundkenntnisse haben, wird uns der Aufstieg keine Freude bereiten. Wenn die Schuhe scheuern, geht der Spaß verloren. Das weiß jeder, der dies mindestens einmal erlebt hat. Deshalb lohnt es sich, sich zu einem Kurs anzumelden, um in der Anlaufphase die Grundausstattung richtig zu komplettieren.

Skitouren-Ausrüstung für Anfänger

Zu der Grundausstattung gehören Tourenskier, die sich von den klassischen Abfahrtsskiern unterscheiden. Sie sollten 80 bis 90 mm breit sein. Je breiter ein Ski ist, desto schwieriger ist  der Aufstieg und leichter die Abfahrt im Neuschnee. Tourenskier werden mit einer Zweifunktions-Bindung ausgestattet – für den Aufstieg und die Abfahrt. Über den Skibelag werden Skifelle geklebt, die aus synthetischen oder Mohair-Fasern gefertigt werden und einen reibungslosen Aufstieg ermöglichen. Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt sind richtig angepasste Schuhe, die sich mit ihrer Härte von anderen abheben - hier liegt der Schlüssel zum Erfolg. Sind Skitourenschuhe falsch angepasst, so scheuern sie und machen so den Aufstieg schmerzhaft und die Abfahrt schwieriger. Einsteiger sollten sich für harte Schuhe entscheiden, die ein wenig den klassischen Abfahrtsschuhen ähneln. An dieser Stelle möchte ich nochmals betonen, dass es sich nicht lohnt, gebrauchte Skitourenschuhe zu kaufen. Skitourenschuhe werden nach der Anprobe erhitzt und an den Fuß individuell angepasst. Jeder Fuß ist doch anders, was die Breite und die Fußrückenhöhe angeht. Man sollte dazu Stöcke und einen Rucksack mit einem Volumen von 25-35 Liter wählen.


„Prinzipiell kann jeder diesen Sport erlernen - wichtig dafür sind nur ausreichende Skilaufkenntnisse, Abenteuerlust und Streben nach einzigartigem Genusserlebnis in Form von unmittelbarer Naturnähe."

Skitouringové oblečení a doplňky v S'portofino
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Wie soll man sich anziehen und was muss man in den Rucksack packen?

Schon wieder taucht die entscheidende Frage auf: Wohin möchten wir gehen? Das Wetter und die unterschiedlichen Bedingungen werden unser Outfit beeinflussen. Während des Aufstiegs ist die Anstrengung intensiver, daher brauchen wir bequeme und atmungsaktive Kleidung - die erste Schicht ist Thermounterwäsche und die zweite Schicht ist eine Hose und eine leichte Jacke oder ein thermoaktives Sweatshirt. Bei der Abfahrt sollte man sich etwas anders kleiden. Man sollte dabei immer eine Isolationsjacke im Rucksack haben, die vor Wind und Kälte schützt.  Zusätzlich können eine Mütze und Handschuhe (dünn bei dem Aufstieg und dick bei der Abfahrt) nützlich sein. Man sollte noch ein warmes isotonisches Getränk im Rucksack haben.  Für einen Anfänger ist das ein absolutes Minimum. Wenn man höher in die Berge gehen will, wo bereits eine Lawinengefahr besteht, sollte man mit sich einen Erste-Hilfe-Kasten, Lawinenausrüstung, Steigeisen und einen Eispickel bringen.

Was sind die Unterschiede zwischen den Alpen und der Tatra?

Die Tatra wird als die Miniatur der Alpen bezeichnet. Die Stärke dieser Gebirge ist die Möglichkeit, fast jeden Gipfel während einer Tagestour zu bezwingen. Das ist ein großer Unterschied. Bei Alpengipfeln, insbesondere bei diesen anspruchsvollen, geht es nicht ohne Zwischenstopp in der Hütte. Die Tatra bietet auch andere Möglichkeiten zur Entdeckung. Den ausländischen Touristen stellt die Tatra andere Möglichkeiten zur Verfügung, wie z. B. die Besichtigung des Stadtzentrums, wo man den Charme der Hochlandkultur genießen kann. Es ist auch möglich, im Laufe des Tages Ausflüge in verschiedene Tatra-Gebirgsketten oder Täler zu planen, und am Abend kann man die lokalen Spezialitäten schmecken und die Atmosphäre einer bestimmten Stadt oder eines Dorfes genießen. Außerdem bieten große Berge große Chancen, aber auch größere Risiken. Wenn Sie an die Alpen denken, müssen Sie bei der Planung Ihrer Route in Höhenlagen auch Ihre Unterkunft damit einplanen.

In den Alpen sind Schutzhütten ein notwendiger Zwischenstopp auf dem Weg zum Ziel. In der Tatra wiederum erfüllen diese eine weitere Funktion – sie sind eine Reiseunterbrechung, während derer man Wasser und Nahrung nachfüllen kann. Zusätzlich bieten sie eine große Auswahl an Restaurants. In beiden Fällen haben die Schutzhütten einen hohen Standard. Die Tatra im Weiteren sehr vielseitig. Wenn man seinen Ausgangspunkt in der Stadt festlegt, kann man seine Tour an die Wetter- und Lawinenbedingungen anpassen. Im Falle einer schlechten Witterungsvorhersage für eine Region kann man am selben Tag andere interessante Orte besuchen. Die Alpen lassen solche spontanen Planungsänderungen nicht zu und machen die Reise weitgehend von den Wetterbedingungen abhängig. In der Tatra kann man bei schlechtem Wetter in den Wald gehen, um den Tag in vollen Zügen weiter zu genießen.

 


Diese Sportart beruht einfach auf Risiko, Grenzüberschreitung und die Euphorie nach Überwindung der Schwäche."


Ist die Landschaft in der Tatra und in den Alpen anders?

Die Schönheit der Touren in die Alpen und in die Tatra lässt sich nicht vergleichen. Es handelt sich doch um zwei völlig unterschiedliche Gebiete. Zum Beispiel bietet die Fahrt auf dem Stubaier Gletscher ein Gefühl von unendlicher Weite. Es ist die Entdeckung von unberührten Gebieten, die noch niemand betreten hat, – was für ein wunderbares Gefühl! Die Tatra ist flächenmäßig geringer als die Alpen, deshalb ist es hier schwieriger, eine unberührte Natur zu finden. Es gibt jedoch noch einen weiteren sehr wichtigen Aspekt zu berücksichtigen, nämlich die Sicherheit. In den Alpen entstehen an der Oberfläche des Gletschers oft Risse, vor allem im Frühjahr. Bei der Abfahrt können Sie in diese Risse hineinfallen, was eine äußerst gefährliche Situation darstellt. Um aus dieser Lage herauszukommen, braucht man große Fähigkeiten und professionelle Ausrüstung. In der Tatra besteht eine solche Gefahr nicht, deshalb können sie als "Trainingsfeld" behandelt werden, eine leichtere Variante von Alpen.

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Was sind die größten Herausforderungen beim Skitourengehen?

Planung und Durchführung der Tour. Der Unterschied zwischen Skitourengehen und Abfahrtski ist die große Freiheit bei der Routenwahl. Diese Art von Sport erfordert viel Bewusstsein. Skitourengehen benötigt auch eine Vorhersagefähigkeit und große Verantwortung. Eine lückenhafte Routenvorbereitung kann unangenehme oder sogar gefährliche Folgen haben.  Bei Letzteren geht es um die Lawinengefahr. Ein weiteres Thema ist die Bergrettung. Im Falle der Alpen und der Tatra sind die Rettungsdienste sehr gut ausgebaut. Beide Gebiete verfügen über gut funktionierende Mobilfunknetzen. Wenn eine gefährliche Situation gemeldet wird, erscheint der Hubschrauber bei gutem Wetter innerhalb von 30 Minuten. Es mangelt jedoch immer noch an professioneller Ausrüstung. Ich erinnere mich an die Situation, wenn sich Touristen auf der griechischen Route verfuhren. Freiwillige Mitarbeiter der örtlichen Feuerwache trafen zu dem Unfallort nach 7 Stunden ein. Glücklicherweise wurden während dieser Zeit diese gesuchten Personen gefunden. Allerdings, wenn die Touristen ihre Möglichkeiten überschätzen, keine schnelle Hilfe von den Rettungsdiensten ankommen wird.  Man kann sagen, dass solche Strecken eine Rückkehr zu den Realitäten der 80er Jahre sind, als man auf eigene Faust reagieren musste, einen Aktionsplan hatte, die Nerven im Zaum hielt und vor allem die Ausrüstung hatte, um solche Probleme zu beheben. Skitouren machen viel Spaß, bergen aber auch ein gewisses Risiko. Sie können ein bisschen beängstigend sein, aber es lässt sich zähmen.

Welche Emotionen begleiten Sie während Ihrer Skitour?

Es ist eine echte Gefühlsmischung. In schwierigeren Momenten kommt die Angst zum Vorschein. Man hält Eispickel oder Steigeisen in der Hand und weiß, wenn etwas schief geht, passiert dann alles sehr schnell. Vor jeder Abfahrt, insbesondere vor Steilabfahrten, kommt es zu einer gewissen Anspannung. Dieses Gefühl gehört zu diesem Sport.  Aber aus diesem Grund bin ich in Skitour verliebt. Diese Sportart beruht einfach auf Risiko, Grenzüberschreitung und die Euphorie nach Überwindung der Schwäche.

Was bereitet Ihnen die größte Zufriedenheit?

Erkundung neuer Gebiete, besonders der wildesten. Deshalb besuche ich außerhalb des Tatra-Gebirges weniger offensichtliche Orte. Zum Beispiel die Balkanländer, Kosovo, Albanien oder Mazedonien. Auf diese Weise erlebe ich eine reine Tiefenforschung. Interessanterweise wohnen auf dem gesamten Balkan nur drei Skiführer und jeder von ihnen kommt aus einem anderen Land. Das ist eine echte Skitour-Essenz. Wenn man eine Reise plant, dann macht man sie und die Route erweist sich als interessant und die landschaftlichen Vermutungen erfüllen sich - dieses Gefühl ist unheimlich. Wie die Entdeckung Amerikas! Selten besuchte, manchmal unberührte Routen müssen wie ein Rätsel gelöst werden. Ich erinnere mich an einen der Grenzgipfel im Kosovo, von denen man die Gebirge von Mazedonien und Albanien sehen konnte. Diese Bergstrecken begeistern mit außergewöhnlichen Berglandschaften. Es war eine endlose Folge von Bergketten in perfektem Weiß, ohne hervorstehende Felsen oder Wälder.  Obwohl die Reise eine lange Planung erforderte, war die wunderschöne Sicht der Mühe wert.

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